Über uns

Wie es anfing und wie es dann weiter ging…

Angefangen hat alles mit einem Lesekreis. Menschen aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster haben gemeinsam Abschnitt für Abschnitt das Evangelii gaudium (das erste Apostolische Schreiben von Papst Franziskus) gelesen und darüber gesprochen. Meist nur Frauen und meistens auch nicht sehr viele. An einem Abend war dann alles etwas anders.

„Wir haben darüber gesprochen, wie sehr uns die aktuelle Situation in der Kirche beschäftigt. Wie schwierig es manchmal ist, Menschen, die fern der Kirche stehen, zu erklären warum man überhaupt noch dabei ist, bei all dem Grauen, das da in den letzten Jahren immer und immer wieder und immer mehr zu Tage getreten ist und tritt und wie sehr uns der Umgang der meisten Amtsinhaber mit den Tätern, den Mittätern und den Opfern entsetzt. Dass seit Jahren die immer gleichen Fragen diskutiert werden und dass trotz der allseits beteuerten Reformbereitschaft die Abschaffung bestehender männerbündischer Machtstrukturen nicht in Sicht ist.

Für uns alle ist ein stillschweigender Austritt keine Option. Kämpfen wollen wir für uns und für unsere heranwachsenden Kinder und Enkelkinder! Kämpfen für einen Weg, der es uns und auch den nachfolgenden Generationen nicht nur erträglich macht, sondern sogar Freude, in dieser Kirche zu bleiben! Weil wir hier beheimatet sind, weil uns so sehr an ihr liegt. Damit es wieder um die Botschaft Jesu geht. Schnell war uns klar: wir müssen nicht nur klagen, sondern handeln und Maria2.0 war geboren. Maria 2.0 ist keine Gruppe einer bestimmten Gemeinde, sondern eine freie Initiative von Frauen.

Wir bleiben nicht stehen und warten ab, ob sich etwas bewegt – wir gehen weiter auf unserem Weg unserer Sehnsucht nach einer erneuerten und geschwisterlichen Kirche nach. Wir rufen alle dazu auf, draußen zu bleiben – keinen Dienst zu tun, keine Kirche zu betreten und sichtbar zu machen, dass ein erneutes Aussitzen nicht möglich sein wird. Vor den Kirchen werden wir Gottesdienst feiern und unsere Klagen und Forderungen nachdrücklich und kreativ zum Ausdruck bringen. Wir werden informieren und diskutieren und wir werden deutlich machen, dass jetzt die Zeit ist und die Stunde, um zu handeln.“

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© 2020 – Maria 2.0 Köln

Die katholische Gemeinde „Mariä Himmelfahrt“ in Hinterzarten ist eine lebendige Gemeinde: Getaufte Frauen und Männer leiten regelmäßig sonntägliche Wortgottesfeiern, neue Ideen werden aufgenommen. Wir sind dankbar für das, was wir in dieser Gemeinde leben und erleben dürfen.

–> christlich-hinterzarten.de

Und dennoch:

Als im Mai 2019 bekannt wurde, dass sechs Schweizer Theologinnen (Link) aus der Kirche ausgetreten waren und einige Frauen eine Streik-Woche in Deutschland ausgerufen hatten, taten sich auch bei uns sieben Frauen und ein Mann zusammen – alle auf ihre Weise in der Gemeinde engagiert – und organisierten einen „Draußen-Gottesdienst“. Dieser wurde weit über die Grenzen der Seelsorgeeinheit hinaus wahrgenommen als Zeichen: „Ausgrenzung, Ungleichbehandlung und Missbrauch möchten wir in unserer Kirche nicht länger dulden.“

„Wenn eine(r) alleine träumt ….“ haben wir am Feuer vor der Kirche gesungen. Dass viele den Traum von einer lebendigen, gerechten, demokratischen Kirche mitträumen, erfahren wir seither, wenn wir unter dem Motto „Wir bleiben im Gespräch“ jeweils vor und nach den Sonntagsgottesdiensten mit Stehtisch, Stellwand und Infomaterial, vor allem aber mit der Bereitschaft, mit vielen ins Gespräch zu kommen, vor der Kirche stehen:  auch Urlauber*innen haben uns von ihren Sorgen und Nöten in Bezug auf ihren Glauben erzählt. Aber auch Menschen aus unserer Gemeinde sind mit uns und untereinander ins Gespräch gekommen über die Folgen des Missbrauchsskandals, die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche u.v.m.

Aktionen:

2019

12. Mai

Erster “Draußen-Gottesdienst” anlässlich der bundesweiten ersten Aktionswoche von Maria 2.0

Nachmittags Teilnahme an der Aktion “Ohne mich” anlässlich der Priesterweihe im Freiburger Münster mit rund 800 Frauen und einigen Männern.

Mai 2019 – Februar 2020

“Wir bleiben im Gespräch” – sonntäglicher Gesprächstisch vor der Kirche 

20. Juni/ Fronleichnam

Aktion der Frauengemeinschaft Breitnau: Altar “unter den Teppich gekehrtes kommt ans Licht”

30. Juni

Teilnahme an der Freiburger Maria 2.0 Aktion anlässlich der Bischofsweihe

28. Juli

Ideen-Café für interessierte Gemeindemitglieder im Gemeindehaus

11. August

Interview zu Maria 2.0 während des Pfarrfestes der Gemeinde

2020

19. Januar

Gruppe Hinterzarten gestaltet “Aufwache” auf dem Freiburger Münsterplatz

31. Januar

Zwei Vertreterinnen aus Hinterzarten bei Wortgottesfeier und nächtlicher Mahnwache anläßl. der ersten Sitzung des Synodalen Weges in Frankfurt

2. Februar

Informationsabend im Gemeindehaus Hinterzarten

20. Februar

Zeitungsinterview der BZ mit der Gruppe Hinterzarten

8. März/ Weltfrauentag

“Weit-Blick” Wanderung zum Scheibenfelsen mit Impuls und Picknick

17.-31. Mai

Mit Maria unterwegs – “andere Maiandachten in anderen Zeiten”: Stationenweg

Juni – November

Feier der Hausliturgie vor der Kirche an gottesdienstfreien Sonntagen

12. Juli

Gestaltung der Hausliturgie; Feier vor der Kirche

26. Juli

Gestaltung der Hausliturgie zum Gedenktag der Apostolin und Heiligen Maria Magdalena, Feier vor der Kirche

20. September

Beteiligung an der bundesweiten Aktionswoche mit Agape-Feier vor der Kirche.

Nachmittags Teilnahme an der Agape-Feier “Kommt zu Tisch. Wir teilen geschwisterlich. Gleiche Würde* Gleiche Rechte” während der Priesterweihe im Freiburger Münster

25. Oktober

Gestaltung der Hausliturgie, Feier vor der Kirche 

Advent

Aktion: Adventskalender-Briefe für Erwachsene

1. bundesweites Treffen von Maria 2.0 

Vom 10.-11.02.2023 fand das erste bundesweite Treffen von Maria 2.0 Vertreter:innen in Frankfurt statt (seit Corona bis heute gibt es monatliche online-Treffen; Kontakt: maria2.0_germany@gmx.net). Es war eine große Verbundenheit in Vielfalt zu spüren. Zusammenfassend lässt sich Maria 2.0 wie folgt beschreiben:
 
Maria 2.0 versteht sich als ein “frei schwebendes Netzwerk”, das anstelle von Strukturen auf gegenseitiges Vertrauen setzt.
Wir sind nicht in Stein gemeiselt. Wir handeln j e t z t. Als Getaufte sind wir zu selbstermächtigtem Glauben und Tun berufen.
Wir setzen uns ein – und aus – für Gerechtigkeit/ die Umsetzung der Menschenrechte in der katholischen Kirche und in der Welt.
Wir sind weltweit mit Frauen vernetzt, die sich wie wir aus dem christlichen Glauben für Veränderung einsetzen (https://www.catholicwomenscouncil.org/de).
  • 11.-18. Mai 2019: Erste Aktionswoche: Frauen betreten keine Kirchen und laden zu Gottesdiensten und Aktionen vor den Kirchen ein
  • Offener Brief an Papst Franziskus* aus Anlass des Sondergipfels in Rom vom 21.-24.Februar 2019 zum Thema der sexualisierten Gewalt in der Kirche – mit über 42 000 Unterschriften am 25. Oktober 2019 an den Apostolischen Nuntius in Berlin, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic, übergeben

* abrufbar unter: https://weact.campact.de/petitions/offener-brief-an-papst-franziskus-aus-anlass-des-sondergipfels-uber-missbrauch-in-der-kirche

Sommer 2019 – Lockdown 2020 sonntägliche „Auf-Wache“ auf dem Münsterplatz in Freiburg

2019/2020 Aktionen zu Priester- und Bischofsweihen 

Priester und Diakone der Erzdiözese Freiburg schließen sich den Anliegen von Maria 2.0 an s.( http://www.maria2-0-priester-diakone-freiburg.de)